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„Das Beste, was mir passieren konnte“

FSJ 2
Datum:
Veröffentlicht: 11.10.13
Von:
Ann-Kathrin Thönnes

Rund 100 Jugendliche leisten seit September einen Freiwilligendienst in der Erzdiözese

Bamberg. Ein verlorenes Jahr? Regina Pistorius und Jonny Schmidt können nur mit dem Kopf schütteln, wenn sie hören, was manche Menschen über ihre derzeitige Arbeit denken. Die beiden sind zwei von insgesamt fast 100 jungen Menschen, die seit Anfang September ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) mit Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dem Caritasverband Bamberg machen. Die Einsatzstellen reichen von Krankenhäusern, Altenheimen und Behinderteneinrichtungen über Kindergärten und Jugendzentren bis hin zu Einrichtungen für psychisch kranke Menschen.

„Gemeinsames Frühstück, aus der Zeitung vorlesen, Gymnastik machen oder spazieren gehen, leichte pflegerische und hauswirtschaftliche Tätigkeiten, musizieren und spielen“, zählt Regina einige ihrer Aufgaben auf. Die 18-jährige Abiturientin aus Bamberg arbeitet in der Tagespflege der Caritas-Sozialstation in Hallstadt. „Wir versuchen, gemeinsam mit den Senioren einen geregelten und sinnvollen Tagesablauf zu gestalten“, fasst sie das Anliegen ihrer Einsatzstelle zusammen. Regina erzählt gerne von ihrer Arbeit. Obwohl die ersten Wochen anstrengend gewesen seien, hätten sie ihr viel Spaß gemacht. Was ihr besonders gefalle, seien das Arbeiten im Team und der Kontakt zu den Menschen.

Auch Jonny strahlt, wenn er von seinen ersten Wochen als Freiwilliger in der Pfarrei St. Leonhard in Breitengüßbach erzählt. Der 20-Jährige, der für das FSJ sogar einen Umzug von Hof in den Landkreis Bamberg in Kauf genommen hat, ist dort für die Jugendarbeit zuständig. Zu seinen Aufgaben gehören nicht nur die Vorbereitung von Jugendgottesdiensten oder die Organisation und Durchführung von Ferienprogrammen und Wochenendfahrten, sondern beispielsweise auch die Renovierung des Jugendzentrums. „Ich habe vorher oft gezweifelt, ob ein Freiwilliges Soziales Jahr wirklich das Richtige für mich ist“, denkt Jonny an die Zeit vor seiner Bewerbung zurück, und fügt hinzu: „Jetzt bin ich froh, mich dafür entschieden zu haben. Das ist das Beste, was mir passieren konnte.“ So vielfältig wie die Einsatzstellen sind auch die Motive, warum sich die jungen Menschen, die zum größten Teil gerade ihren Schulabschluss in der Tasche haben, für ein FSJ oder einen BFD entscheiden. „Ich möchte mir in diesem Jahr vor allem klar darüber werden, ob ich tatsächlich im sozialen Bereich arbeiten und Medizin studieren will“, sagt Regina. Auch Jonny muss sich nächstes Jahr entscheiden, wo es beruflich hingeht und ob er lieber im wirtschaftlichen oder im sozialen Bereich Fuß fassen will. Das FSJ soll ihm helfen herauszufinden, wo seine Stärken und Interessen liegen.

Wie Regina und Jonny geben über die Hälfte aller Freiwilligen die berufliche Orientierung als Hauptgrund für ihren Einsatz an, gefolgt vom Wunsch, eigene Kenntnisse und Erfahrungen zu erweitern sowie anderen Menschen zu helfen, weiß Carina Greiner, eine der FSJ-Verantwortlichen beim BDKJ Bamberg. „FSJ und BFD eröffnen oft ganz neue Perspektiven. Die Freiwilligen erleben nicht nur sehr viel miteinander und bekommen einen breiten Einblick in verschiedene soziale Berufe, sondern haben auch die Möglichkeit, sich in der Praxis in einem begleiteten Rahmen auszuprobieren“, fasst sie zusammen. Neben der praktischen Arbeit in der Einsatzstelle sei die begleitende Bildungsarbeit ein wesentlicher Bestandteil von FSJ und BFD. In fünf je einwöchigen Seminaren treffen sich die Freiwilligen, um sich auszutauschen, ihre Arbeit zu reflektieren und sich mit verschiedenen selbst gewählten Themen auseinanderzusetzen. FSJ und BFD beginnen jeweils am 1. September und enden am 31. August des folgenden Jahres. Bewerbungen für nächstes Jahr sind bereits jetzt möglich. Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten unter www.jugend-im-erzbistum.de/referate/fsj.

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