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Das FSJ öffnet neue Horizonte

Erzb. FSJ
Datum:
Veröffentlicht: 15.12.09
Von:
Volker Poerschke

Erzbischof Ludwig Schick sprach mit Jugendlichen über ihre Erfahrungen im Freiwilligen sozialen Jahr

„Wir werden nicht reicher dadurch, dass wir für uns selbst alles zusammenraffen, sondern indem wir anderen etwas schenken“, sagte Bambergs Erzbischof Ludwig Schick den 40 Jugendlichen im Freiwilligen sozialen Jahr (FSJ) bei seinem Besuch gestern in Obertrubach. „Euer Engagement kann Richtschnur für euer Leben und den Weg zu einer besseren Gesellschaft sein.“

Obertrubach/Bamberg. „Wir werden nicht reicher dadurch, dass wir für uns selbst alles zusammenraffen, sondern indem wir anderen etwas schenken“, sagte Bambergs Erzbischof Ludwig Schick den 40 Jugendlichen im Freiwilligen sozialen Jahr (FSJ) bei seinem Besuch gestern in Obertrubach. „Euer Engagement kann Richtschnur für euer Leben und den Weg zu einer besseren Gesellschaft sein.“

Das FSJ ist ein Angebot der Caritas und des Bundes der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) für junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren, die nach ihrem Schulabschluss, der Ausbildung oder dem Studium ein Jahr lang in sozialen Einrichtungen arbeiten möchten, um das Arbeitsfeld und neue Perspektiven für ihre Zukunft kennen zu lernen.

„Nach 13 Jahren Schule wollte ich nicht einfach direkt an die Uni und weiterlernen“, sagt etwa der 19-jährige Florian Mose aus Bamberg. Er ist als FSJler im soziotherapeutischen Wohnheim Eggenhof in Uttenreuth eingesetzt. Zu seinen Aufgaben zählen die Pflege, Hauswirtschaft und Beschäftigungstherapie. „Es macht mir Spaß, Menschen, die wegen psychischer Krankheiten nicht mehr alleine wohnen können, in ihrem Alltag zu helfen“, sagt er. „Das FSJ ist für mich eine komplett neue Erfahrung und hilft mir, die Arbeitswelt zu entdecken.“

„Ich wusste nicht, was ich nach der Schule machen möchte“, erklärt Tamara Betz aus Ansbach. Die 17-Jährige hatte von Freundinnen und Bekannten vom FSJ erfahren. Derzeit ist sie in der Frankenlandklinik Bad Windsheim und hilft dort dem Pflegepersonal. „Ich kann da in viele Arbeitsfelder reinschnuppern“, sagt sie. „Krankenschwester möchte ich nicht unbedingt werden, aber vielleicht Apothekerin.“ Das FSJ mache ihr einfach Spaß. „Man lernt viele neue Leute kennen und kann anderen Menschen helfen.“

Hamza Yilmaz lernt gerade den Bereich Altersmedizin im Klinikum am Michelsberg kennen. „Da ich selbst in einem kirchlichen Kinderheim, dem Canisiusheim Don Bosco, aufgewachsen bin, wollte ich nach der Hauptschule unbedingt Einblick in einen sozialen Beruf bekommen“, sagt der 16-jährige Bamberger. Von einer Erzieherin erfuhr er von der Möglichkeit des FSJ. „Der Umgang mit den älteren Menschen, sie so zu behandeln, wie ich selbst behandelt werden möchte, das begeistert mich.“ Er weiß jetzt schon, dass er gerne einmal Krankenpfleger werden will. „Ich habe bis jetzt viele Erfahrungen in meinem FSJ sammeln dürfen und das gute Gefühl, etwas sinnvolles in diesem ,Jahr Pause‘ gemacht zu haben“, meint Yilmaz. „Ich kann das FSJ nur weiter empfehlen.“

„Ich wünsche euch, dass euch das FSJ den Horizont dafür öffnet, was wirklich wichtig ist im Leben und dass ihr spürt, dass ihr von dem, was ihr in dieser Zeit gebt, tausendfach zurück bekommt“, verabschiedete sich Erzbischof Schick von den Jugendlichen.

Rund 50 Plätze in Krankenhäusern, Altenheimen, in der Jugendarbeit und anderen sozialen Einrichtungen können Caritas und BDKJ im Erzbistum für das FSJ anbieten. Die nächsten Bewerbungen werden ab Februar 2010 entgegengenommen.

Informationen und ein Bewerbungsformular zum Download gibt es hier.